Die Medienvorgabe
… lautet: „Es zählt nichts als der Sieg, nichts als der Erfolg.“ Diese Vorgabe wird vom Autor in Zweifel gezogen. Es gibt sehr wohl die Möglichkeit, diese Vorgabe zu überdenken und abzuändern. Es ist keineswegs die Wahrheit, dass diese Vorgabe zunächst von den Fans den Medien diktiert wurde und diese gar nicht anders konnten, als sie zu beherzigen und wiederzugeben, nein, der Weg ist der umgekehrte: man trichtert es den „Fans“ so lange ein, bis sie tatsächlich daran zu glauben beginnen. Insofern hier mal eine umformulierte Vorgabe, welche auf sehr einfache Art zum Ausdruck bringt, was den großen Profisport an allen Stellen in eine ganz andere Richtung lenken könnte und ihn somit gar zu einem viel größeren und gesünderen Wachstum verhelfen könnte. Hier spricht einfach nur ein Freund, ein Anhänger des Spiels Fußball, der die Höchstleistungen bewundert, die Fehlentwicklungen aber ebenso im Auge hat.
„Uns ist es NICHT egal, wie ein Erfolg erstritten wird. Wir wollen sehr gerne einen Sieger küren, sofern er diesen Sieg im Rahmen der Regeln und im Rahmen des Fairplay erzielt. Wir trauern sehr gerne mit den Verlierern mit, sofern wir erkennen, dass sie alles gegeben haben und sich ebenfalls an die Regeln gehalten haben. Wir danken ihnen für die Teilnahme am Wettbewerb, in der Erkenntnis, dass wir einen Sieger nur dann wirklich feiern können, wenn es auch einen Verlierer gibt und die Feiern werden entsprechend größer ausfallen, je enger der Verlierer ebenfalls vor dem Gewinn stand. Das Bedauern und das Mitgefühl mit dem Verlierer kommt stets VOR den großen Feierlichkeiten, weil wir, der Gegner und alle Zuschauer, genau an dieser Stelle den Dank aussprechen wollen, dass er der Teilnehmer an diesem Großereignis war und dass genau sein großartiger Widerstand uns diesen tollen Wettkampf ermöglicht hat. Wir werden uns von dem Sieger abwenden und ihm sogar die Pfiffe zuteil werden lassen, die ihm zustehen, sollte er durch Regelverletzungen, durch Unfairness oder Unsportlichkeit seinen Sieg erstritten haben. Wir nehmen gerne in Kauf, wenn ein David den Goliath schlägt, weil es auch zu einem Gutteil das ausmacht, was diesen und auch jeden anderen Sport für uns spannend macht. Die Unbekanntheit des Ausgangs. Eine hohe Vorhersehbarkeit von Ereignissen ist nicht wünschenswert, aber eine vollkommene Gleichsetzung der Voraussetzungen ebenfalls nicht, weil wir dann alternativ auch auf das Würfelspiel zurückgreifen könnten, um einen Sieger zu ermitteln. Wir schätzen den Kleinen genauso wie wir den Großen achten. Wir schätzen diese nicht nur, wir bewundern sie sogar. Immer genau dann, wenn sie sich im Rahmen der Regeln ihre Überlegenheit und ihre Siege erspielen: Wir danken den Kleinen für ihre Teilnahme und wünschen uns gar hier und da, dass sie dem Großen ein Bein stellen. Immer die gleiche Vorgabe: wir halten uns an die Regeln. Genau dann sind uns sämtliche Spiel- und Wettbewerbsausgänge willkommen und können wir denen sehr viel abgewinnen, selbst wenn es hier und da den (beneideten?) Rivalen betrifft, der dem eigens geliebten Verein die Trophäen wegschnappt.“
