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Was ist eigentlich ein "nicht elfmeterwürdiges Foul"?




Hier könnt ihr über Fußball philosophieren und fachsimpeln.

Was ist eigentlich ein "nicht elfmeterwürdiges Foul"?

Beitragvon Wettopa » Mo 13. Sep 2021, 07:27

Das ist KEIN elfmeterwürdiges Foul

Every other weekend… jedes (weitere? andere?) Wochenende gibt es einen Haufen von so genannten “Aufregern“. Wie sind diese unterteilt, welche Kategorien von „Aufregern“ gibt es? Ist der zahlende Zuschauer schon so abgestumpft von einem permanenten Reportergelalle, dass ihn solche Fragestellungen gar nicht mehr interessieren, dass er das „sich aufregen“ einfach so hinnimmt und sich nach dazu einreden lassen muss, dass „das schließlich schon immer so war“ und „dass diese Emotionen zum Fußball nun mal dazu gehören“ und schließlich sogar, dass es „ohne diese ständigen Aufreger keinen Spaß machen würde“?

Nun, all dies wird vom Autor in Frage gestellt. Zunächst mal stellt er die Theorie in den Vordergrund, dass Gerechtigkeit im Fußball auf jeden Fall ein Zugewinn wäre – wenn diese denn einkehren würde. So weit erntete man zwar sicher sowohl Zustimmung als auch Applaus, nur hörte man unmittelbar diese Einwände des Gegenübers: „Das versuchen sie doch“, „Fehler passieren eben“, „du bist und bleibst ein Träumer“, „das gleicht sich doch alles aus“, „ist doch auch egal“, „eine Woche regen sie sich auf, nächste Woche jubeln sie wieder“ oder „kenne ich, weiß ich, das klappt einfach nicht“. Um nur einige mal aufgezählt zu haben.

Doch, das geht aber. Es gibt eine Menge von Ansätzen, mit denen man zunächst die „Aufreger“ versuchen kann, einzuteilen. Dann kann man sie einzeln untersuchen. Und man kann sich fragen, was die Absicht eines jeden Beteiligten ist und inwieweit diese Absicht „unlauter“ ist. Und man kann sich zudem fragen, welche Maßnahme tatsächlich eine Strafe wäre im Sinne von „wenn du die Regeln verletzt, wird es dir und deiner Mannschaft dadurch schlechter gehen als wenn du es nicht getan hättest“. Das ist ein Anspruch aus der Pädagogik und diesen gab es schon, als es noch nicht einmal das Wort „Pädagogik“ gab.

Im Fußball funktioniert das leider nicht, die einfache Logik ist außer Kraft gesetzt, von wegen „crime don´t pay“ ist umgewandelt in „crime DOES pay.“ Verzögere die Zeit, wenn du in Führung liegst. Das hilft. Begehe ein „taktisches Foul“, weil du zwar Gelb bekommst, aber das viel weniger schlimm ist, als wenn du den Stürmer ziehen lassen würdest. Foule oder spiele Hand, wenn es nötig ist, Hauptsache du kriegst kein Gegentor. Ab und zu lohnt sogar eine Notbremse, um dafür zwar Rot zu bekommen, aber deiner Mannschaft dennoch zum erhofften Ergebnis zu verhelfen. All diese Mittel sind anerkannt und sie werden tagtäglich so umgesetzt und von aller Welt auch noch hingenommen. Obwohl der „Aufreger“ dennoch da war. Der Kopf wurde rot, man hat sich geärgert, man war wütend, man hat geschimpft, gebuht, man hat mit Bechern geworfen und man war bereit, den Zaun zu überklettern und man hätte am liebsten sowohl Schiedsrichter als auch Gegner am liebsten direkt gelyncht – wenn man denn die Gelegenheit gehabt hätte. Selbst wenn das schon ziemlich weit geht? Aber: die Gefühle sind da. Und genau wegen derselben schaut man Fußball? Nein, das kann man einfach nicht so hinnehmen. Es gibt Ungerechtigkeiten, und diese gibt es zuhauf, und es gibt niemanden, der etwas dagegen tut. Genau deshalb werden diese Emotionen geschürt.



Der Ausdruck „das ist kein elfmeterwürdiges Foul“ wurde eines Tages in die Welt gesetzt. Wer das getan hat, hat damit viele, viele Nachahmer gefunden hat, die das alle „genau richtig ausgedrückt“ fanden und die sich ständig darauf berufen. Bewusst scheint all diesen den Ausdruck fast täglich verwendenden nicht zu sein, dass sie damit sowohl sich selbst als auch den Fußball „verraten“ haben. Sich selbst haben sie damit verraten, dass sie genau die vom Autor schon vielfach getätigte Aussage bestätigt bis gar unterschrieben haben, welche da lautet: „Im Strafraum gelten andere Regeln“ und „all diese Auslegungen der niedergeschriebenen Regeln fallen zugunsten der Abwehrreihen aus“. Natürlich begleitend immer der Gedanke, dass genau das, was den Fußball so schön macht – die Tore nämlich – damit wieder und wieder unterbunden werden. Dass sich die Fans (das sind die einzigen, welche noch geblieben sind, ein Spiel über 90 Minuten anzuschauen; der neutrale Zuschauer ist nicht mehr anzutreffen; er hat sich längst abgewendet aufgrund der Vielzahl der Ungerechtigkeiten, welche das Kopfschütteln und den Ärger ausgelöst haben und auf welche man dann, sie zu bezeugen und sich das einzuhandeln, gerne verzichtet) aufregen und diese riesige Ungerechtigkeit erspüren, wird ihnen dann einfach als „zwar verständliche“, aber letztendlich eben doch „Parteilichkeit“ ausgelegt. Außerdem würde es ja nächste Woche wieder zu ihren Gunsten ausgehen, die gleiche Ungerechtigkeit IHRER Mannschaft den Sieg bescheren und insofern sollen sie sich nicht so haben. Sie haben sich aber so. Und das mit sehr, sehr viel Recht.

Ob man den Widerspruch in der Formulierung „nicht elfmeterwürdig“ noch näher aufklären muss? Nun ja. Man wüsste sehr wohl, was der sich mit der Aussage verratende unmittelbar ins Feld führen würde, sofern man ihn mit genau diesem Widerspruch beziehungsweise der Zustimmung zur getätigten Aussage (Pfiffe erfolgen GEGEN die Tore, GEGEN die Angreifer, GEGEN den Fußball) konfrontieren würde. Die einfache „Überführung“ erfolgt mit dieser schlichten Logik: „Wenn du die Szene als NICHT elfmeterwürdiges Foul einstufst, dann hast du doch eingestanden, dass es ein Foul war, dieses nur mit einem zusätzlichen Adjektiv versehen, um das Ignorieren desselben zu rechtfertigen?“ Zerlegen wir den Satz einfach so: „Das war ein Foul.“ „Ja, sehe ich auch so, aber was für eine Art von Foul war es denn?“ Ein NICHT ELFMETERWÜRDIGES.“ „Ah, so. Also gibt es verschiedene Arten von Fouls. Eines davon hat den Charakter, dass es trotz des erkannten Vergehens keine Strafe dafür gibt?“

Die Reaktion wäre diese: „Ja, nein, äh, also es ist kein Elfmeter. Das wollte ich damit sagen.“ Oder auch: „Dafür kannste keinen Elfer geben.“ Oder „das reicht nicht für nen Elfer.“ Alles wären aber nur fadenscheinige Ausreden. Sie würden genau das bestätigen, was in der Grundaussage steht. Es GAB eine Aktion und es GAB eine zu bewertende Aktion und es HÄTTE für diese Aktion einen Foulpfiff gegeben, wenn es denn nicht gerade im Strafraum gewesen wäre.

WOFÜR kann man denn keinen Elfer geben? Für das, was gar nicht zu bewerten war? Für das, was gar nicht stattgefunden hat? Ein Querpass an der Mittellinie: „Dafür kannste keinen Elfer geben.“ Richtig. Nur würde man es sich hier sparen, das zu sagen. Einen Eckball gibt es dafür auch nicht. „Das reicht nicht für einen Elfer.“ Dieses Foul oder was reicht da nicht? „Wenn du dafür Elfer gibst, dann gibt es zwanzig Elfmeter im Spiel.“ Richtig. Oder auch nicht. Weil: die Verteidiger würden „lernen“ müssen, was man darf und was man nicht darf. Sie HABEN etwas gelernt. Nur müssten sie umlernen. Denn: bisher DURFTEN sie fast alle Regeln im Strafraum so wie die Gegner behandeln: sie mit Füßen treten. Und immer geht es zu ihren Gunsten aus. Wenn sie wüssten, dass die Regeln genau so gemeint sind, wie man sie mal gemeint hat, dann würden sie sich auch an diese gewöhnen. Man kann es nennen „die Art, sie auszulegen“, denn man muss keinen einzigen Buchstaben abändern. Man könnte nur, so lächerlich es auch wäre, hinzufügen: „Wir haben die Regeln aufgeschrieben und ab Morgen werden wir dafür sorgen, dass sie eingehalten werden.“

Es würde dem Fußball zugute kommen, es würde dem Zuschauer zugute kommen, es würde der Gerechtigkeit zugute kommen. Es würde für Tore sorgen, weil die Angreifer von einem Tag auf den anderen sich plötzlich im Zweikampf behaupten könnten und weil man das sehen könnte, was einem so viel Spaß macht, nämlich gute Fußballer beim Fußball spielen beobachten zu können, anstatt die Abwehrspieler, die alle Vorteile auf ihrer Seite haben und nur eines können und das auch dürfen, nämlich Fußball zu verhindern.
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